Gestaltungsentwurf

Siegerentwurf der Arbeitsgemeinschaft Jung / Ermisch / Kerck

Folgende Merkmale und Vorzüge des Entwurfs haben zu dieser Entscheidung geführt:

Das Gelände wird über ein Netz von Wegen zugänglich gemacht und aus unterschiedlichen Blickwinkeln wahrgenommen.

Die Eingriffe in das Gelände erfolgen sehr behutsam. Die acht auf dem Gelände verteilten Informationsinseln sind mit ihrem Verzicht auf Pflasterung (nur Schotterrasen-Befestigung) platzschonend angelegt und über ein offenes, ausschließlich durch Mähen frei gehaltenes Wegenetz erreichbar.

Die markanten Punkte der historischen Topographie – die Rednertribüne und die Ehren­tribüne – werden mittels einer Installation betont. Diese beiden miteinander korrespon­dierenden Installationen machen die Dimensionen des riesigen Platzes sichtbar.

Es gibt zwei gleichberechtigte Einstiege ins Gelände, von oben (Süden) und von unten (Norden). Der Bereich des Geländes um die obere Tribüne ist barrierefrei gestaltet.

Der Entwurf greift das Konzept der acht Informationsinseln auf und ermöglicht damit insbesondere Schülergruppen eine arbeitsteilige Herangehensweise.

Einzelne Änderungen und Überarbeitungen des Gestaltungsentwurfs wurden im Nach­gang von den Mitarbeitern der Dokumentation Bückeberg gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Jung / Ermisch / Kerck vorgenommen.

Noch zu entscheiden sind die folgenden Punkte:

Ein Problem stellte der für den Ort der ehemaligen Rednertribüne am Fuße des Bückebergs im Entwurf vorgesehene Schriftzug „Propaganda“ dar. Dagegen sind von zwei Seiten Bedenken geäußert worden.

Einwohner der Gemeinde Emmerthal haben eine Diffamierung des gesamten Ortes beklagt.

Die Fachkommission der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten hielt den Begriff „Propaganda“ inhaltlich nicht für angemessen. Er greife nicht alle Inhalte auf, für die der Bückeberg stehe, beinhalte eine Interpretationsvorgabe und könne eventuell sogar die Verführungsthese bestätigen und entschuldigend wirken. Es sei möglicherweise besser, ein Symbol zu wählen. Die „Landmarke“ als solche sei aber wichtig.

Nachfolgend wurde auf die Installation des Schriftzugs „Propaganda“ am Fuße des Bückebergs verzichtet. An dieser Stelle befindet sich stattdessen nun eine Anpflanzung, die den Standort der ehemaligen Rednertribüne markiert.