Der Dokumentations- und Lernort Bückeberg

Fotograf: B. Weidner

Das auf dem Bückeberg in Emmerthal bei Hameln von 1933 bis 1937 jährlich veranstaltete „Reichserntedankfest“ gehörte zu den größten Massenveranstaltungen des Nationalsozialismus. Der Hamelner Historiker Bernhard Gelderblom setzt sich seit vielen Jahren für einen angemessenen Umgang mit dem Ort ein. So konnte er erreichen, dass das Gelände 2011 vom Land Niedersachsen unter Denkmalschutz gestellt wurde. 2018 gründete der Landkreis Hameln-Pyrmont zusammen mit dem Verein für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Hameln e.V. eine gemeinnützige GmbH zur Realisierung eines Dokumentations- und Lernortes.

Am historischen Ort wird seit November 2021 in einer über die Fläche verteilten Dauerausstellung gezeigt, wie die Massenveranstaltungen der NS-Propaganda dazu dienten, medial verwertbare Bilder einer „Volksgemeinschaft“ zu inszenieren, die Spaltung der Gesellschaft voranzutreiben und die Deutschen auf den Krieg vorzubereiten.

Fotograf: B. Gelderblom

Die Menschen wurden über die Medien, aber auch ganz konkret vor Ort, auf die Person Adolf Hitler und gleichzeitig eine konstruierte Gemeinschaft eingeschworen.

Durch Vereinnahmung bei gleichzeitiger aggressiver Ausgrenzung derjenigen, die nicht dazu gehören sollten, wurde eine Stimmung erzeugt, die bis in den Vernichtungskrieg führte. Dazu gehörten am Bückeberg neben „Blut und Boden“-Rhetorik auch aufwendig inszenierte militärische Vorführungen.

Der Bückeberg selbst ist das wichtigste Exponat. Die massiven Baumaßnahmen zur Gestaltung des Hangs zum Ort der „Reichserntedankfeste“, die auch Ausdruck der historischen Bedeutung des Geländes sind, und die Rolle der umgebenden Landschaft für die Inszenierung  werden am authentischen Ort nachvollziehbar. 

Fotograf: B. Gelderblom

Zur Ausstellung gehören im oberen, barrierearmen Bereich eine Kurzfassung der im Gelände verteilten Inhalte, ein Tastmodell und Tafeln in leichter Sprache.

 

 

 

 

 

 

 

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